Servoplan E 600
Schnell erhärtender Zementfließestrich
- selbstverlaufend
- schnell erhärtend
- schnell trocknend
- nach 24 Stunden mit Keramik belegbar
- sehr spannungsarm
- pumpfähig
- von 5 - 80 mm Schichtdicke
- für Fußbodenheizung geeignet
- nur 35 mm Rohrüberdeckung bei Heizestrichen
Produktbeschreibung
Zementgebundener, kunststoffvergüteter, schnell erhärtender Fließestrich-Fertigmörtel nach DIN EN 13813 zur Herstellung früh belebarer Zementfließestriche in Anlehnung an die DIN 18560. Festigkeitsklasse CT-C45-F7 gemäß DIN EN 13813. Für die Herstellung von Verbundestrichen, Estrichen auf Trenn- und Dämmschicht sowie als Heizestriche auf Dämmschicht, in Abhängigkeit der jeweiligen Schichtdicke in Bereichen der Nutzungskategorien A, B, C 1-3, 5, D1-2, E1, T1-2 und Z, nach DIN EN 1991-1-1/NA:2010-12.
Als System "Kiesel Eco Sound" mit Kiesel Ki 880 Eco Sound Trittschallbahn, Kiesel Ki 881 Eco Sound Gewebe und 25 mm Servoplan E 600 oder nur auf Trennlage mit Kiesel Ki 881 Eco Sound Gewebe und 20 mm Servoplan E 600 in Bereichen der Nutzungskategorien A, B1 und D1, nach DIN EN 1991-1-1/NA:2010-12 möglich.
Servoplan E 600 ist als Untergrund für das Verlegen von Keramikbelägen, Naturwerkstein, Betonwerkstein sowie elastischen/textilen Bodenbelägen und Parkett geeignet. Für den trockenen Innenbereich auf tragfähigen, biegesteifen und formstabilen Untergründen sowie für die Wassereinwirkungsklassen nach DIN 18534 W0-I, W1-I und W2-I in Privatbädern und Hotelduschen außerhalb des Duschbereichs in Verbindung mit einer Verbundabdichtung geeignet. Für die Ausführungen gelten die allgemeinen Richtlinien für Zementestriche DIN 18560.
Bei schwimmend oder auf Trennlage verlegtem Estrich beträgt die Belegreife bei der Verlegung dampfdichter Beläge und Parkett ohne Fußbodenheizung ≤ 3,0 CM-%, mit Fußbodenheizung ≤ 2,5 CM-%.
Untergrundvorbereitung
Alle einschlägigen Normen, Vorschriften und Handwerksregeln, besonders DIN 18353, DIN 18560 und DIN 1264, Teil 4 beachten. Bewegungsfugen wie bei herkömmlichen Zementestrichen vorsehen und anbringen. Scheinfugen müssen spätestens nach 48 Stunden geschnitten werden. Die Untergründe müssen sauber, trocken, fest, tragfähig, formbeständig und frei von haftungsmindernden Rückständen sein. An aufgehenden Bauteilen sind geeignete und entsprechend dimensionierte Randdämmstreifen anzubringen um Einspannungen zu vermeiden. Die Trennlagen sind faltenfrei so zu verlegen, dass ein Auslaufen des Frischmörtels in die Dämmung bzw. angrenzenden Bauteile vermieden wird; ggf. sind die Stöße der Folie zu verkleben.
Die Größe der Arbeitsflächen ist so festzulegen, dass diese innerhalb der Verarbeitungszeit fertiggestellt werden können. Größere Flächen sind entsprechend mit Estrichwinkeln, Dehnfugenprofilen usw. zu unterbrechen. Gedrungene Flächen im Seitenverhältnis 1:1 bzw. 1:2 sind zu bevorzugen.
Als Heizestriche sind Flächen bis max. 6,5 m Seitenlänge und max. 40 m² Flächengröße möglich. Die Rohrüberdeckung bei Warmwasser-Fußbodenheizung muss mindestens 35 mm betragen. Es ist eine max. Vorlauftemperatur von 55 °C möglich. Vor Belegung mit Oberbelag ist grundsätzlich das Funktionsheizen gemäß DIN EN 1264-4 und Schnittstellenkoordination für beheizte Fußbodenkonstruktionen durchzuführen und zu protokollieren. Das erste Aufheizen beginnt frühestens 24 Stunden nach Estricheinbau mit einer Vorlauftemperatur von 25 °C; diese ist 3 Tage zu halten. Danach wird die max. Vorlauftemperatur eingestellt und für weitere 4 Tage gehalten. Anschließend erfolgt die Prüfung der Belegereife, ggf. wird dann die Oberflächentemperatur (≥ 15 °C bis ca. 20 °C, in Abhängigkeit des zu verlegenden Oberbelages) während der Verarbeitung eingestellt. Andernfalls ist so lange weiter zu heizen bis die Belegreife erreicht wurde.
Bei unbeheizten Flächen sind eine max. Seitenlänge von 8 m und eine Fläche bis ca. 60 m² möglich. Die Grundflächen dürfen ein Seitenverhältnis von max. 1:2 aufweisen.
Beim Einsatz als Verbundestrich den entsprechend vorliegenden Untergrund mit z.B. Okatmos® DSG, Okapox GF, Okamul PU-V schnell, Okatmos® UG 30 oder Okatmos® EG 20 grundieren. Es muss sichergestellt sein, dass auf erdreichberührenden Bauteilen und noch feuchten Untergründen (z.B. Betondecken) eine wirksame Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit gewährleistet ist. Feuchtigkeitsempfindliche Untergründe wie z.B. Calciumsulfatestriche müssen vor der Feuchtigkeit aus dem Anmachwasser durch geeignete Maßnahmen geschützt werden. Auf Calciumsulfatestrichen bei Schichtdicken > 10 mm mit Okatmos® DSG, Okamul PU-V schnell oder Okapox GF grundieren. Ein Systemaufbau muss gewährleistet sein. Auf Gussasphaltestrichen nur auf Trennlage arbeiten.
Verarbeitung
Servoplan E 600 mit sauberem Wasser mittels geeignetem Rührgerät ca. 600 U/min. klumpenfrei anrühren, nach der Reifezeit nochmals umrühren. Für größere Flächen kann Servoplan E 600 auch maschinell (z.B. Fabrikat M-Tec duo-mix 2000, Putzmeister ...) verarbeitet werden. Der Frischmörtel wird auf den ordnungsgemäß vorbereiteten Untergründen in vorgegebener Höhe verteilt und mit einer Schwabbelstange oder Glätttraufel überarbeitet. Beim Einsatz der Pumptechnik ist das Ausbreitmaß stets zu kontrollieren. Während und nach der Verarbeitung sind die Flächen 24 Stunden vor Zugluft, Sonneneinstrahlung und starker Wärmeeinwirkung zu schützen. Die Estrichdicke ist in Abhängigkeit der zu erwartenden Belastung gemäß der ausgewählten Ausführungsart entsprechend der DIN 18560 zu wählen.
Zur Verlegung von Keramik-/Naturwerksteinbelägen können nur C2-S1-Verlegewerkstoffe eingesetzt werden.
OBREBELAGSVERLEGUNG bei Ausführung als Schnellestrich IM VVERBUND nach DIN 18560 ≥ 5 mm bis 80 mm Schichtdicke:
Bei Fliesenverlegung: | nach ca. 3 Stunden |
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Bei Natursteinverlegung: | nach ca. 24 Stunden / 10 mm Schichtdicke |
Bei Bodenbelagsverlegung: | nach ca. 24 Stunden / bis 10 mm Schichtdicke nach ca. 48 Stunden / bis 20 mm Schichtdicke nach ca. 72 Stunden / über 20 mm Schichtdicke |
Bei Parkettverlegung: | nach ca. 72 Stunden |
OBERBELAGSVERLEGUNG bei Ausführung als Schnellestrich auf TRENN- oder DÄMMLAGE nach DIN 18560 ≥ 30 mm bzw. 35 mm Schichtdicke
Gemäß DIN 18560 T4 ist die Trennschicht bei Zementestrichen in der Regel 2-lagig auszuführen.
Bei Fliesenverlegung:
Die Estrichfläche ist nach ca. 24 Stunden umgehend mit Fliesen zu belegen. Ansonsten ist eine Nachbehandlung durch Grundieren mit Okatmos® DSG pur oder Okatmos® UG 30 pur erforderlich. Alternativ die Belegereife der Estrichfläche nach ca. 7 Tagen durch CM-Messung prüfen. Nach Erreichen der Belegereife die Estrichfläche umgehend mit dem vorgesehenen Bodenbelag belegen.
Bei Natursteinverlegung:
Die Estrichfläche ist nach ca. 24 Stunden mit Okatmos® DSG in zwei Arbeitsgängen abzusperren und umgehend mit Naturwerkstein zu belegen. Alternativ die Belegereife der Estrichfläche nach ca. 7 Tagen durch CM-Messung prüfen. Nach Erreichen der Belegereife die Estrichfläche mit dem vorgesehenen Bodenbelag belegen.
Bei Bodenbelags- und Parkettverlegung:
Die Belegereife der Estrichfläche nach ca. 7 Tagen durch CM-Messung prüfen. Nach Erreichen der Belegereife die Estrichfläche umgehend mit dem vorgesehenen Bodenbelag nach ggf. erforderlichem Grundieren und Spachteln belegen.
OBERBELAGSVERLEGUNG bei Ausführung als Schnellestrich auf DÄMMLAGE MIT WARMWASSER-FUSSBODENHEIZUNG nach DIN 18560 ≥ 35 mm Rohrüberdeckung
Das Funktionsheizen beginnt frühestens 24 Stunden nach Estricheinbau mit einer Vorlauftemperatur von 25 °C, diese ist 3 Tage zu halten. Danach wird eine Vorlauftemperatur von 55 °C eingestellt und für weitere 4 Tage gehalten. Anschließend wird die Oberflächentemperatur (≥ 15 °C bis ca. 20 °C, in Abhängigkeit des zu verlegenden Oberbelages) während der Verarbeitung eingestellt.
Bei Fliesen und Natursteinverlegung:
Nach Abschluss des Funktionsheizen die Belegereife durch CM-Messung prüfen. Nach Erreichen der Belegreife können Fliesen und Naturwerksteine verlegt werden.
Bei Bodenbelags- und Parkettverlegung:
Nach Abschluss des Funktionsheizen die Belegereife durch CM-Messung prüfen. Nach Erreichen der Belegereife die Estrichfläche umgehend mit dem vorgesehenen Bodenbelag nach ggf. erforderlichem Grundieren und Spachteln belegen.
OBEBELAGSVERLEGUNG bei Ausführung im KIESEL ECO SOUND SYSTEM mit nur 20 mm bzw. 25 mm Schichtdicke
Bei Fliesenverlegung:
Die Estrichfläche ist nach ca. 24 Stunden umgehend mit Fliesen zu belegen. Ansonsten ist eine Nachbehandlung durch Grundieren mit Okatmos® DSG pur oder Okatmos® UG 30 pur erforderlich.
Bei Natursteinverlegung:
Die Estrichfläche ist nach ca. 24 Stunden umgehend mit Okatmos® DSG pur oder Okatmos® UG 30 pur zu grundieren und mit Naturwerkstein zu belegen.
Bei Bodenbelagsverlegung:
Die Estrichfläche ist nach ca. 24 Stunden umgehend mit Okatmos® DSG in zwei Arbeitsgängen abzusperren und anschließend zu spachteln und umgehend zu belegen.
Bei Parkettverlegung:
Die Estrichfläche ist nach ca. 24 Stunden mit Okamul PU-V schnell in zwei Arbeitsgängen abzusperren und innerhalb 48 Stunden zu belegen.
Technische Eigenschaften
Farbe | grau | ||||||||||||||||||||||||||
Anwendungsgebiet | innen, an Bodenflächen | ||||||||||||||||||||||||||
Verarbeitungstemperatur | + 5°C bis + 25 °C (Untergrund) | ||||||||||||||||||||||||||
Wasserbedarf | ca. 3,2 - 3,4 Liter / 20 kg Pulver | ||||||||||||||||||||||||||
Reifezeit | ca. 5 Minuten (nochmals umrühren) | ||||||||||||||||||||||||||
Verarbeitungszeit* | ca. 60 Minuten | ||||||||||||||||||||||||||
Schichtdicke | im Verbund: 5 - 80 mm auf Trennlage: 30 - 80 mm, 20 mm mit Kiesel Ki 881 Eco Sound Gewebe
auf Eco Sound Trittschallbahnen: mindestens 25 mm | ||||||||||||||||||||||||||
Begehbar* | im Verbund: nach ca. 3 Stunden auf Trennlage: nach ca. 12 Stunden auf Dämmschicht: nach ca. 12 Stunden | ||||||||||||||||||||||||||
Belegbar* |
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Brandklasse | A1fl nach DIN EN 13501-1 | ||||||||||||||||||||||||||
Fußbodenheizung | geeignet (bitte Hinweise beachten) | ||||||||||||||||||||||||||
GISCODE | ZP 1 - chromatarm nach TRGS 613 | ||||||||||||||||||||||||||
EMICODE | EC1Plus | ||||||||||||||||||||||||||
Lagerung | trocken lagern, ca. 6 Monate lagerfähig | ||||||||||||||||||||||||||
* | Bei + 20 °C und 65 % rel. Luftfeuchtigkeit. Höhere Temperaturen verkürzen, niedrigere Temperaturen verlängern diese Werte entsprechend. |
Wichtige Hinweise
Höhere Wasserzugaben sowie ungünstiges Baustellenklima können zu einem höheren Schwundverhalten und/oder zu Rissen bzw. Aufschüsselungen der Lastverteilungsschicht führen. Bauwerksfugen grundsätzlich übernehmen.
Die angegebenen Zeiten zur Belegbarkeit sind von den bauklimatischen Bedingungen und den angewendeten Schichtdicken abhängig und dienen somit als Anhaltswerte.
Weil mineralische Baustoffe physikalisch in Wechselwirkung mit ihrer Umgebung stehen, ist die Estrichfläche nach Erreichen der Begehbarkeit bzw. Belegbarkeit umgehend zu belegen, ausgenommen bei Ausführung als Verbundestrich. Ansonsten sind Nachbehandlungen erforderlich, z.B. Abdecken mit Folie oder Grundieren mit Okatmos® DSG / Okatmos® UG 30 und bei Parkettdirektverklebung mit Okamul PU-V schnell. Nur chargengleiches Material verwenden.
Hinweise bei Eco Sound System den jeweiligen Merkblättern entnehmen.
Verbrauch
ca. 1,8 kg/m² je mm Schichtdicke
Reinigung
Werkzeug und Maschinen umgehend mit Wasser reinigen. Bei Arbeitsunterbrechungen sind die Mischer und Schläuche sofort zu reinigen.
Verpackung/Palettierung
Verpackung | Artikelnummer | EAN |
54 x 20 kg Papiersäcke | 42053 | 4015705420530 |
Die vorstehenden Angaben, insbesondere Vorschläge für die Verarbeitung und Verwendung unserer Produkte, beruhen auf unseren Kenntnissen und Erfahrungen. Wegen der unterschiedlichen Materialien und der außerhalb unseres Einflussbereichs liegenden Arbeitsbedingungen empfehlen wir in jedem Falle ausreichende Eigenversuche, um die Eignung unserer Produkte für die beabsichtigten Verfahren und Verarbeitungszwecke sicherzustellen. Eine Haftung kann weder aus diesen Hinweisen noch einer mündlichen Beratung begründet werden, es sei denn, dass uns insoweit Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last fällt. Mit dem Erscheinen dieses Technischen Merkblatts verlieren alle vorherigen Ausgaben ihre Gültigkeit.
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Stand: 02.12.2019 / 1619